Kirchenrenovierung und Winterkirche

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Gottesdienstbesuch


In  jedem   Jahr nach dem  Weihnachtsfest verfiel das Leben der Kirchengemeinde in einen  Winterschlaf. Der Gottesdienst konnte der Kälte wegen nicht mehr in der Kirche stattfinden. Die Gläubigen versammelten sich jeden Sonntag im kleinen Gemeinderaum.  

Schon mit einer Taufgesellschaft wurde es eng und saßen Trauernde noch in der Mitte, war die Luft knapp. Aus dieser Not heraus und dem Wunsch nach einem weiteren Gemeinderaum entstand die Idee einer Winterkirche.


Heizung


Als die Kirche noch einen Schornstein hatte, wurde sie mit Kohle das Winterhalbjahr über geheizt. Eine konventionelle Heizung ist für eine Kirche ökologisch nicht sinnvoll. Die einzige realisierbare Möglichkeit war die teure Elektroenergie. Um Energie effizient einzusetzen entstand die Idee einen Teil der Kirche mit einer Glaswand abzutrennen und den zu heizenden Raum zu verkleinern.


Entstanden ist eine sehr energiesparende Heizung. Sie besteht aus Steinplatten der Firma Eurotherm, die sich dezent einfügen, aber eine starke Infrarotstrahlung abgeben. Eine Fußbodenheizung wärmt die Besucher von unten.


Da die Menschen nur zu der gewünschten Zeit gewärmt werden, wird wenig Energie verbraucht. Die Winterkirche wurde weder gedämmt, noch wurden dichte Fenster eingebaut. Auch die Trennwand ist nur eine Zeltwand. Es wurde einzig darauf geachtet, dass keine Zugerscheinungen auftreten. 


Der Raum der Winterkirche


Das südliche Querschiff wurde mit einem Kreuz aus Glas und Stahl abgetrennt. Die restlichen Flächen lassen sich über eine Jalousie im Winter schließen. Diese einmalige und geniale Konstruktion des Architekten Bernward Paulick fügt sich gut in den Raum ein. Im Sommer sieht man nur das Kreuz und im Winter die transparente Wand.


Dieser neue Raum lässt sich für verschiedene Veranstaltungen und Gemeindekreise nutzen. Eine flexible Bestuhlung gibt Möglichkeiten für den Gesprächskreis bis zum Kirchenkaffee



Die Renovierung der Kirche


Beim Einbau der Winterkirche ging es zu einem großen Teil um den Rückbau der Emporen von 1868 und die Wiederherstellung eines spätromanischen Erscheinungsbildes. Dabei wurde mit der Denkmalpflege und dem Architekten genau überlegt, wie sich eine solche Umgestaltung auswirkt. Der Mut zu dieser gravierenden Veränderung hat sich ausgezahlt, da der Gesamteindruck der Bedeutung der historischen Substanz gerechter wird. Zwar wurden somit fast alle Zeugnisse des 19. Jahrhunderts im Inneren entfernt, die riesigen Emporen waren aber schon längst nicht mehr dem Gemeindeleben angemessen. Der wieder entstandene Raum entspricht eher der heutigen Sehnsucht nach einer religiösen Tiefe, die sich in den Kirchbauten des Mittelalters findet.





























Raumeindruck im Sommer

Trennwand im Winter geschlossen.

Wo einst der Treppen-

aufgang zur Empore war,

steht jetzt ein Altar aus Seeberger Sandstein.

Bei der Renovierung wurden die Fresken restauriert und gefestigt.

Bereich der Winterkirche vor der Restaurierung

Querschiff

vor der Restaurierung

Querschiff

nach der Restaurierung

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Thüringer Architekturpreis 2011

Am 9. Juni wurde unter 145 eingereichten Bauprojekten der Jahre 2010 und 2011 der „architektourpreis 2011“ im Erfurter „Heizwerk“ verliehen. Seit 2005 wird von der Architekten-kammer Thüringen dieser Preis alle zwei Jahre für beispielhafte Bauwerke ausgelobt.  Der Architekt Bernward Paulick hatte die Winterkirche von Treffurt schon 2010 eingereicht. Zwar wurde dem Projekt nicht der Preis verliehen, aber eine von sechs Anerkennungen. Diese Anerkennung bestätigt die hervorragende Arbeit.